Die Geschichte des Seilergewerbes in Glandorf und im südlichen Osnabrücker Land
Handel und Gewerbe sind prägend für eine Region. Viele Orte werden mit bestimmten Waren in Verbindung gebracht: Messer aus Solingen, Krawatten aus Krefeld, Zigarren aus Bünde. Im südlichen Landkreis Osnabrück und damit auch bei uns in Glandorf war das Seilereihandwerk über viele Generationen einer der wichtigsten Gewerbezweige. Seile aus Glandorf wurden bis in die norddeutschen Hafenstädte exportiert. Von dort aus, eingesetzt auf Segelschiffen, gelangten sie in die entferntesten Winkel der Welt. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gab es im südlichen Landkreis Osnabrück bis zu 26 Seilereibetriebe. Allein in Glandorf sollen zeitweise bis zu 100 Personen gleichzeitig in Seilereibetrieben beschäftigt gewesen sein.
1984 hat Gisa Lönning an der Universität Osnabrück eine Examensarbeit über die Entwicklung des Seilergewerbes in unserer Region vorgelegt. Die Arbeit beschreibt die Voraussetzungen und Bedingungen für das Gewerbe und geht dabei ganz besonders auch auf die einzelnen Verarbeitungsschritte vom Hanf zum fertigen Seil ein. Der Heimat- und Kulturverein Glandorf hat die Arbeit Lönnings nun in seiner Reihe Glandorf Edition unter dem Titel Vom Hanf zum Seil – Geschichte des Seilerhandwerks in Glandorf und im südlichen Osnabrücker Land neu aufgelegt und sie mittels weiterer Quellen aus dem eigenen Archiv und aus dem Pfarrarchiv mit einem Schwerpunkt auf die Glandorfer Betriebe ergänzt.
Die Edition umfasst etwa 170 Seiten und kann bei den Firmen Heinrich Stapel und Krützkamp Druck sowie bei Kultour-Gut! (sonntags 10-12 Uhr, montags 9-13 Uhr) erworben werden. Vorbestellungen werden gerne unter der Mailadresse kultour-gut@web.de entgegengenommen.