Unter fachkundiger Leitung von Josef Herrmann, bis zu seiner Pensionierung Kunsthistoriker und Theologe im Diözesanmuseum Osnabrück, begann diese einmalige „Kirchentour“ mit der Besichtigung der im neuromanischen Stil Ende des 19. Jh. errichteten Schlosskapelle auf Gut Sutthausen. Zum farbigen Schnitzaltar mit Teilen aus der Werkstatt des „Meisters von Osnabrück“ aus der Zeit um 1520 konnte Josef Herrmann viele Details bis hin zur frivolen Darstellung von Engeln in der Himmelsfahrtszene Jesu erläutern. Ganz nebenbei gab er einen Abriss zur Geschichte des Gutes und seiner jeweiligen Eigentümer.
Von Sutthausen führte die Route weiter zur neugotischen Kreuzkirche St. Dionysios Kirche in Bissendorf mit ihrem überlebensgroßen Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert und einem frühromanischen Taufstein aus dem 10. Jahrhundert. Der Altar mit der Darstellung der Passion Christi wurde aus der Vorgängerkirche übernommen. Erst im 19. Jahrhundert erhielt er Seitenflügel, die Kunstmaler Johann Bartscher aus Oelde anfertigte.
Die dritte und letzte Etappe führte zur Johanniskirche in Arenshorst bei Bohmte. Als der Teil Schlossanlage Arenshorst geht sie in ihren Ursprüngen auf eine erstmals 1354 erwähnte Kapelle zurück, die im 17. Jahrhundert durch einen Fachwerkbau ersetzt und 1875 mit einem neugotischen Backstein-Kirchturm versehen wurde. Das Altarkreuz aus dem 14. Jahrhundert ist das älteste Kunstwerk der Kirche. Die Innenarchitektur mit einer dunkelrot hölzernen Kuppeldecke und blau-weißen Emporen gibt der Kirche eine einmalige Anmutung. Ab dem 16. Jahrhundert gehörte das Gut der Familie von Ledebur, deren Nachfahren es 1961 an die Industriellenfamilie Claas verkaufte, in deren Besitz es noch heute ist.
Fazit der Kirchtour: Kein zweiter könnte die Kirchen und ihre Kunstschätze im Bistum Osnabrück besser erläutern als Josef Herrmann, der sie während 13 Jahren seiner Tätigkeit für das Bistum erfasste und katalogisierte. Auch an der zweiten Kirchentour am 7. Oktober werden alle Teilnehmer wieder teilnehmen.