In einem Pilotprojekt des Heimat- und Kulturvereins mit der Ludwig-Windthorst-Schule Glandorf erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler die Thematik anhand des im Glandorfer Ortsarchiv des Vereins vorhandenen Unterlagen und Dokumente. An drei Terminen (14.6., 21.6., 28.6.) trat die Klasse ihre Exkursion unter der Leitung ihres Geschichtslehres Stephan Karnbrock in das Haus Wibbelsmann an.
Die Einführung in das Thema erfolgte seitens des Vereins durch Karl-Heinz Krützkamp und Dieter Heimsath mit Auszügen aus dem Vereinsarchiv, die in einer Präsentation zusammengefasst worden waren.
Im ersten Termin wurde die umfangreichste Originalquelle, das Tagebuch des Bernhard Beckmann, erschlossen. Auszugsweise wurden daraus Seiten mit den Schülerinnen und Schülern gelesen. Die Ortsangaben zu Feldeinsätzen von B. Beckmann konnten dabei anhand von Karten in Google-maps nachvollzogen werden. Anhand der Gedenktafeln an die Gefallenen des Krieges aus den einzelnen Ortsteilen, die heute im Besitz des Vereins sind, konnte das Ausmaß des ersten großen Massenvernichtungskrieges und seine Wirkung auf eine Gemeinde wie Glandorf verdeutlicht werden.
Im zweiten Termin standen Originaldokumente zur Unterbringung von gefangenen Soldaten in Glandorf im Mittelpunkt. In drei Arbeitsgruppen aufgeteilt erarbeitete die Klasse die Kerninhalte der Abrechnungen der Kommandoleitung des Gefangenenlagers Glandorf mit den örtlichen Beherbergungsstätten. Dabei konnten viele Bezüge zu heute noch in Glandorf bekannten Namen und Plätzen hergestellt werden.
Der dritte Termin begann mit einer Lesung von Hartmut Heyl, ev. Pastor aus Bad Laer, aus dem Buch „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Ein Abgleich mit Berichten aus Feldpostbriefen und dem Tagebuch des Bernhard Beckmann aus Glandorf machten die in der Weltliteratur bekannten Schilderungen von Remarque erlebbar. In den Gesichtern zeigte sich Erstaunen, wie hautnah die Darstellungen des Buches mit der erlebten Kriegsrealität Glandorfer Soldaten übereinstimmten.
Schülerinnen, Schüler, Lehrer und der Heimat- u. Kulturverein Glandorf waren sich einig, dieses gelungene Pilotprojekt mit weiteren Veranstaltungen und Themen auszubauen.